Ralf Nagel-Liebig
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Klavierwerke
Das tonale System ist nichts Absolutes.
Die Musik bewegt sich innerhalb der Folge von Spannung und Entspannung und die tonale Funktion ist diesen Kräften untergeordnet.
Jede musikalische Form wäre undenkbar, ohne die Gesetzmäßigkeiten der Anziehung, wobei sich eine Abfolge von Spannungen an einem bestimmten Punkt wieder beruhigen.
Dies macht jede Musik zu einem Organismus. Dies ist ihr Wesen.
Heinz Tiessen
(1887-1971) war ein deutscher Komponist, Dirigent und Musikpädagoge. Zeitlebens hat er sich mit der Aufzeichnung von Vogelgesängen beschäftigt. Seine besondere Vorliebe galt hierbei der Amsel. 1951 hat er in dem Buch "Musik der Natur" seine Studien veröffentlicht. (Der Deutschlandfunk portraitierte den Komponisten in seiner Sendung
"Die Amsel als Inspirationsquelle"
vom 26.11.2021.)
Heinz
Tiessen war ein bedeutender Wegbereiter des musikalischen Expressionismus in Deutschland. Das hier verwendete Thema habe ich seinem Klavier-stück
Amsel op. 31, Nr. 2
entnommen. 2021
Unser Leben ist geprägt durch Erfahrungen, Erlebnisse und Emotionen. Eingegraben in unser Bewusstsein, formen sie unser Wesen, unsere Persönlichkeit, unsere Lebenshaltung.
So schafft mein kreativer Geist Ordnung und stiftet neuen Sinn im Chaos des sich ständig wandelnden Lebens. Kunst als Lebensmittel. 2022
Es ist schwer über Musik zu sprechen.
Besser ist es sie zu malen.
Die eigentliche Angst vor dem ungelebten Leben besteht im Loslassen. Spätestens hier klärt sich die Frage, ob man das Leben nach seinen eigenen Vorstellung lebte. Wir müssen uns der Wahrheit unseres Herzens stellen und mit der Erkenntnis, möglicherweise nur funktioniert zu haben, kommt die Angst, unwiderruflich mit dem Tod. Die Herausforderung des Lebens besteht darin, es unserem inneren Wesen entsprechend zu leben. 2021
"Irgendeine herrliche, heilige Erinnerung, die man aus der Kindheit aufbewahrt, ist vielleicht die allerbeste Erziehung. Wenn der Mensch viele solcher Erinnerungen ins Leben mitnimmt, so ist er für das ganze Leben gerettet."
Melos (altgriechisch μέλος mélos, deutsch ‚Glied‘; ‚Weise‘, ‚Lied‘, ‚Melodie‘) ist ein Grundbegriff der melodisch orientierten antiken griechischen Musik. Seit Mitte des 7. Jahrhunderts v. Chr. bezeichnet Melos sowohl die gesungene, als auch die instrumentale Weise sowie später das gesungene lyrische Gedicht. Bei Platon hören wir von der Erfindung musikalischer Weisen. Aristoteles spricht von der melodischen Kunst, welche die Verse erst zu voller Entfaltung bringt.
In den 1920er Jahren fand der Ausdruck Melos Verwendung für abstraktere melodische Konzepte, die sich von der harmonisch gebundenen Melodie absetzten. Der Dirigent
Hermann Scherchen
gründete 1920 die gleichnamige deutschsprachige Musikzeitschrift. Zentrales Thema bildete die zeitgenössische Musik und die Vermittlung der Ideen des musikalischen Expressionismus. 2021
"Nach dem Sturm" Stück für 2 Klaviere nach einem Gemälde von Karsten Mittag 2022
5 kleine Klavierstücke.
Mal ruhig, mal bewegt, mal zart.
Ohne Anfang und ohne Ende.
Mal traurig mit lyrischem Klang.
2022
Allegorisch interpretiert der französische Komponist Olivier Messiaen den Vogelgesang:
"Die Musik ist ein neues Blut, eine sprechende Gebärde, ein unbekannter Duft,
ein Vogel ohne Schlaf.
Eine Musik, wie ein Kirchenfenster, ein Wirbel von komplementären Farben,
eine Musik, die das Ende der Zeiten ausdrückt,
die Allgegenwart, die verklärten Leiber,
die göttlichen und natürlichen Geheimnisse."
Für mich birgt der Vogelgesang eins der großen Wunder der Natur.
Die Träume am Fenster zum Glück,
zum Tor der Seele.
Im Licht der Sonne,
das wahrhaftige Herz,
das singt. 2023
Unsere Wahrnehmung benötigt die Stille. Nur mit Abstand, in Momenten der Kontemplation, kann ich mir mein Urteil bilden, entferne mich von Erwartungen und Vorstellungen. Die Stille stelle ich mir als einen Raum vor, wo ich mit mir selbst in Berührung komme. Hier behüte ich mein wahres Wesen, orientiere mich neu und richte mich aus.
Der lärmenden Welt ist der Zutritt untersagt. 2024
Titel aus dem Album "Lost Places."
Ehemaliges Ehrenmal in Marienberg für die im ersten Weltkrieg gebliebenen Soldaten. Aufgestellt im Jahr 1922/23 wurde die Statue aus Muschelkalkstein vom Leipziger Maler und Bildhauer Rudolf Lange geschaffen.
Das Lied vom Soldaten
Tapfer gekämpft,
wie weit noch und wie lang,
gegen den Krieg und für den Frieden?
Soldaten!
Hört auf zu glauben,
dass der Sieg euch reich beschenkt.
Der Friede ist’s,
der umsonst geschieht,
in euren Herzen. 2024
Ermahnung zum Frieden
Verklungen ist die Schlacht,
Der Soldat gefallen.
Nun ist’s der Frieden, der kommt?
Auf den Gräbern blüht das Blut
und die Kasernen rufen uns,
auf dass wir sind bereit.
Söhne und Väter!
Genug war's noch nicht.
Dranzugeben wäre es Zeit,
Doch die Mächtigen verlangen Gewalt.
Wer kämpft gegen den Feind?
Wer siegt gegen den Freund?
Der kleine Mann.
Wer siegt gegen die Macht?
Niemand. 2024
Nichts bleibt ewig.
Zustände lassen sich nicht festhalten.
Das Leben ist einem ständigen Wandel unterworfen.
Altes loslassen, abbrechen und Neues in Angriff nehmen. Aufbrechen, um Perspektiven zu verwirklichen, Träumen Raum zu geben, Grenzen zu testen und Möglichkeiten zu erfahren.
Der Absurdität des Lebens (m)einen eigenen Sinn zu verleihen, bin ich in Bewegung. Leben ist Bewegung.
Nur der Tod bedeutet Stillstand.
Jeder Aufbruch ist ein Weg ins Ungewisse, in die Unsicherheit, in die Angst.
Trotz aller Vorbereitungen bleibt ein Restrisiko. Wird mein Vorhaben gelingen?
In jedem Aufbruch leuchtet ein Teil seines Gelingens, ein Teil seiner Vollendung auf.
Ich nehme die Verheißung an, genieße den Moment und die persönliche Freiheit,
den er mir beschert. 2024
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Äußere Wolkensteiner Str. 39
09496 Marienberg
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